AMBITION Open Plan Open Decision (OP-OD) ist eine neuartige, partizipative Planungsmethode, die von Menschen der KOOPERATIVE GROSSSTADT eG entwickelt wird.

OP-OD versucht Nutzer*innen und Expert*innen zu gleichberechtigten Ideengeber*innen und Entwickler*innen architektonischer Lösungen zu machen.

Die Autor*innenschaft an diesen Lösungen liegt beim Kollektiv. Dieses ist die Summe einzelner, engagierter Individuen – Fachmenschen wie Laien – und damit alles andere als anonym.

METHODE  OP-OD speist sich aus vier herkömmlichen Idealen von Planungsmethoden und Projektauswahlverfahren:

(1) Lösungsvielfalt, Offenheit und Ideal der Fairness wie in offenen Architekturwettbewerben.
(2) Methoden der Nutzer*innenpartizipation.
(3) Kollektive Open Source Programmiermethoden, wie man sie aus dem Bereich der Software-Entwicklung kennt.
(4) Ideal der Kooperation anstelle des Konzepts der Konkurrenz.

PROZESS OP-OD gliedert sich in ca. 6 Phasen – sogenannte Ideen- und Entwickler*innenphasen, die alternierend aufeinander aufbauen.

IDEENPHASEN  Über verschiedene Calls – eine Form von Mini-Wettbewerbsauslobungen – wird ein grosser Ideenpool an möglichen Lösungen für präzise beschriebene Teilfragen und Teilaspekte des Hauses von den Teilnehmer*innen individuell erarbeitet und auf die OP-OD Projektplattform für alle sichtbar hochgeladen. In diesen Runden, nehmen alle – egal ob Expert*in oder Nutzer*in – die Rolle von Ideengeber*innen ein. Die Zielrichtungen, Darstellungsformen und Medien, mit denen die Ideen präsentiert und visualisiert werden, sind den Qualifikationen der Teilnehmer*innen jeweils angepasst.

ENTWICKLER*INNENPHASEN Parallel dazu konstituiert sich eine Gruppe von Entwickler*innen (ca. 10 Personen), die von den Teilgruppen delegiert werden. In ihr sind die wesentlichen Stakeholder vertreten – wie Bauherr*in, Nutzer*in, Architekt*in, Fachplaner*in, Expert*in, Nachbar*in. In einem Zeitraum von wenigen Wochen entsteht in intensiver Zusammenarbeit der Entwickler*innen, die im Auftrag aller Beteiligten intensiv und in Vollzeit handeln, Schritt für Schritt der Entwurf des Hauses. Die Entwickler*innen sortieren, testen, synthetisieren und konsolidieren aus den einzelnen Lösungen des Ideenpools einen ersten planerischen Zwischenstand.

 

ERGEBNIS Die Zwischenstände aus den Entwickler*innenphasen werden jeweils mit neuen Fragen – also weiteren Calls – wieder an die große Runde der Ideengeber*innen zurückgespielt. Der Prozess beginnt erneut. Ziel ist es nach drei Ideen- und Entwickler*innen-Runden eine (etwas abgespeckte) Entwurfsplanung für ein Gebäude erarbeitet zu haben. Die Gesamtdauer des Prozesses ist abhängig von der Projektgröße und der Komplexität der Aufgabe.

VERGÜTUNG In der Ideenphase erfolgt eine pauschale Vergütung pro Idee. Die Tätigkeit als Entwickler*in wird nach Aufwand über Tagessätze angemessen entlohnt. Dies betrifft nicht nur die Experten*innen sondern auch die Tätigkeit der Nutzer*innen in den Entwickler*innen-Phasen. Partizipation ist damit nicht mehr nur für gewisse Gesellschaftsschichten leistbar und möglich.

AUSBLICK OP-OD ist ein benutzbarer Prototyp. Ziel ist seine baldige Serienreife.

PILOTPROJEKT Gemeinsam mit ihren Partner*innen von GEMEINWOHLWOHNEN e.V. und der Bewohnigruppe – METZGERSTRASSE – wird die KOOPERATIVE GROSSSTADT eG ab April 2022 ein erstes bauliches Pilotprojekt – metso’metso – in München in Angriff nehmen.