Realfiktion
REALFIKTIV geht von der fiktiven Frage aus, wie der Planungsprozess des ersten realen Wohnprojektes San Riemo der Genossenschaft KOOPERATIVE GROSSSTADT eG aussehen hätte können, wenn statt eines offenen Wettbewerbs die Methode OP-OD angewendet worden wäre. Die echten Rahmenbedingungen und Kennzahlen dienen dabei als Grundlage für eine Art Übersetzung der Aufgabe in die Methode OP-OD. Die real beteiligten Stakeholder*innen und ihre genaue Anzahl und Rolle, aber auch andere projektspezifischen Aspekte werden dabei in das Korsett der Methode OP-OD übertragen. So soll ein Vergleich und Abgleich mit der Methode des offenen Architekt*innen-Wettbewerbes ermöglicht werden.
Das Projekt SAN RIEMO wird im Folgenden in zwei Varianten dargestellt:
Zum einen wird der offene Wettbewerb so nachgezeichnet, wie er tatsächlich stattgefunden hat und zu dem 2020 fertiggestellten Gebäude, also zu SAN RIEMO-REAL geführt hat. Zum anderen wird aus den Eckdaten und der Aufgabe von San Riemo ein OP-OD-Prozess fiktiv (re)konstruiert: Es werden ein mögliches Planungskollektiv, eine Aufteilung in Call-Pakete, ein möglicher Ablaufplan und die Höhe und Verteilung der Honorare gemäß den Vorgaben der Methode OP-OD vorgeschlagen und so ein Planungsprozess SAN RIEMO-FIKTIV erzeugt.
REAL fand bei SAN RIEMO im Jahr 2017 ein europaweit offener Architekt*innenwettbewerb nach RPW statt. An diesem konnten alle die im Land ihrer Tätigkeit zur Führung der Berufsbezeichnung Architekt*in berechtigt sind, ohne weitere Voraussetzungen teilnehmen. In der Auslobung wurden das Programm und die Planungsziele präzise formuliert. Dies war die entscheidende Grundlage für alle Projektvorschläge. Die eingereichten Arbeiten wurden von einem externen Büro vorgeprüft und im Zuge einer zum Teil öffentlichen Jurierung bewertet und sortiert. In zwei Jurysitzungen im Abstand von drei Wochen wurden zum Abschluss ein 1., 2. und 3. Preis sowie 5 Anerkennungen vergeben.
FIKTIV zeigt einen Planungsprozess für SAN RIEMO mit der Methode OP-OD auf. Das Planungskollektiv wird entsprechend dem Planungsziel konzipiert. Dem Kollektiv gehören neben den planenden und fachlich beratenden Disziplinen, die Bauherrin, die späteren Nutzer*innen, die Nachbar*innen und Vertreter*innen der Stadt, in diesem Fall des Gestaltungsbeirates der Messestadt Riem an. Da im Projekt San Riemo wie in allen Projekten der Genossenschaft bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt eine Bewohner*innengruppe gebildet wurde, können die späteren Nutzer*innen an der Planung mit der Methode OP-OD von Beginn an teilnehmen.
In der REALEN wie auch der FIKTIVEN Annahme für SAN RIEMO sind die Grunddaten und Voraussetzungen identisch: Das Grundstück für das Projekt befindet sich in der Messestadt München-Riem, Elisabeth-Mann-Borgese-Strasse 24. Ein gültiger Bebauungsplan setzt klare und in diesem Fall auch für die Kubatur des Hauses sehr enge und damit prägende Rahmenbedingungen. Das Gesamt-Baufeld teilen sich drei Genossenschaften – KOOGRO, WAGNIS und WOGENO. Die KOOGRO erhält dabei den südwestlichen Bauabschnitt. Die Tiefgarage soll übergreifend für das gesamte Baufeld errichtet werden. Eine Wohnfläche von 2.670 qm und eine Anzahl von mind. 29 Wohneinheiten für ca. 100 Bewohner*innen wird von Seiten der KOOGRO angestrebt. Dazu sollen ca. 200 qm Gemeinschaftsflächen und 320 qm Gewerbeflächen im Erdgeschoss realisiert werden.
REAL wurde eine Auslobung nach gültiger RPW erarbeitet. Diese formulierte die Verfahrensbestimmungen und die planerischen Rahmenbedingungen. Die programmatischen und baulichen Ziele des Projektes einschließlich eines genauen Raumprogramms und der Ambition eines forschenden Bauprojektes wurden dabei festgelegt. Der inhaltliche Fokus in der Auslobung lag zum einen auf der Beschreibung der im Vorfeld von der Genossenschaft zum Teil neu entwickelten Wohnkonzepte – Basiswohnen, Filialwohnen, Nukleuswohnen – und zum anderen auf Lösungen für das Erdgeschoss und die Rolle der Gemeinschaft und Öffentlichkeit darin. Es wurden die üblichen Abgabeleistungen – Plansatz und Modell – gefordert.
REAL Partizipation und Kollektivität
Bezogen auf partizipative Elemente waren die späteren Nutzer*innen in die Erstellung der Auslobung durch die Gremien der Genossenschaft mit ihren Bedürfnissen eingebunden und zwei spätere Bewohner*innen waren als nicht stimmberechtigte, stellvertretenden Mitglieder Teil der Jury. Zudem konnten alle Nutzer*innen am öffentlichen Preisgericht als Gäste teilnehmen. Die Ziele, Werte und die Programmatik des Projektes, sowie das Verfahren und die Auswahl des Preisgerichts wurden aber in den Gremien der Genossenschaft festgelegt. Bezogen auf kollektive oder kooperative Elemente auf Seiten der Planenden sah der Architekt*innen-Wettbewerb, der seinem Wesen nach auf Konkurrenz und Gewinnen angelegt ist, nichts vor. Im realen Projekt SAN RIEMO fanden aber mit Zustimmung der Verfasser*innen erstaunlicherweise ganz entscheidende Ideentransfers zwischen den Projekten des 3. und des realisierten 2. Preises hinsichtlich der Erschließung – Stichwort Portego bzw. Treppenzimmer vom 3. in den 2. Preis – aber auch des Foyers als Gemeinschaftsraum und Erschließungsklammer im Erdgeschoss in der außerordentlichen Überarbeitungsphase vom 2. in den 3. Preises sowie auch der Hoffassade in der Realisierung vom 3. in den 2. Preis statt.
FIKTIV wird die Planungsaufgabe für SAN RIEMO in das mehrphasige und fragmentarische Teilaufgaben-Modell der Methode OP-OD übersetzt. Es werden die entsprechenden Projektphasen, Calls und Callrunden gebildet. Die Inhalte und Ambitionen des Projektes werden dabei zunächst einmal nicht verändert. Durch die Einbeziehung aller Stakeholder*innen und die teilweise Kollektivierung der fachlichen Planungsleistungen soll aber die Möglichkeit bestehen, dass sich auch die Planungsziele bzw. auch die Lösungen verändern können. Dabei bleibt die Frage des „atmenden Hauses“, die die KOOGRO bei SAN RIEMO und all ihren weiteren Projekten stellt, aber zentral.
FIKTIV Partizipation
In einem OP-OD Prozess kann Partizipation mit ganz anderen Mitteln erreicht werden, als es im Wettbewerb möglich ist, wo Vorgaben bindend sind. Würden sich etwa die späteren Nutzer*innen im OP-OD Prozess gemeinsam mit den Planenden, der Bauherr*in und der Fördermittelgeber*in verbindlich darauf verständigen können, dass sie jederzeit bereit wären bei veränderten Bedarfen ihre Wohnungen so lange untereinander zu tauschen, damit immer eine optimale Belegung des Hauses gewährleistet ist, so würde sich die Flexibilität des Hauses – also sein Atmen – viel mehr durch Umzug innerhalb des Hauses und einen entsprechend guten Mix an Wohnungen abbilden, als durch neue flexible Wohnformen wie etwa das Nukleuswohnen. Planerisch wäre das im Prozess natürlich zu untersuchen und zu simulieren und auch über die aktuellen Nutzer*innen hinausgehende Szenarien wären zu bedenken.
Würden hingegen die Nutzer*innen beschließen, dass sie alle die größtmöglichen Wohnungen möchten und diese auch starr und auf Lebenszeit so bleiben sollten, so müssten im Prozess sowohl die Genossenschaft in ihrer Rolle als Bauherr*in als auch die Planenden in ihrer Rolle als nachhaltig denkende Expert*innen als auch evtl. die Fördermittlegeber*in dies ablehnen, weil es weder den Werten der Genossenschaft noch den Kriterien an Wohnraumsuffizienz noch ggf. der Förderung entspricht. Dies bedeutet, dass weder Nutzer*innenwünsche noch Expert*innen-Ideen einfach in einem OP-OD Prozess, der zunächst einmal allen mehr Freiraum und Mitsprache ermöglicht, durchschlüpfen können. Im Aushandlungsprozess können aber völlig unvorhergesehene Themen und Ideen auftauchen und gemeinsam im Konsent gelöst werden.
FIKTIV wird hier aufgezeigt, wie die Call-Pakete für SAN RIEMO konzipiert werden könnten:
Callrunde 1 beginnt mit drei Calls. Jeder dieser Calls behandelt eines der drei Wohnmodelle des Projektes – Basiswohnen, Filialwohnen und Nukleuswohnen. Dabei geht es zunächst einmal nur um die inneren Bedingungen dieser Wohnformen und innovative Grundrissmechaniken für diese. Es geht aber noch nicht um das Zusammenspiel der drei Wohnformen und auch noch nicht um die Erschließungssystematik des gesamten Hauses. Die durch den Bebauungsplan vorgegebene maximale Gebäudetiefe sollte aber beachtet werden. In den drei darauffolgenden Callrunden werden jeweils nur noch zwei parallele Call-Fragestellungen untersucht: In Projektphase 2 werden die sowohl Frage nach der Erschließungssystematik des Hauses gestellt, die noch als isolierte eigenständige Frage unabhängig von den einzelnen Wohnkonzepten verhandelt werden soll, als auch die Frage nach der räumliche Rolle der Gemeinschaft bzw. der öffentlichen Nutzung im Erdgeschoss untersucht.
In Projektphase 3 soll dann die einem Call die Erschließungssystematik mit den Wohnkonzepten aus Projektphase 1 in Einklang gebracht und weiterentwickelt werden. Zudem soll dabei die Kombinatorik der einzelnen Wohnformen und ein entsprechender Wohnungsmix bearbeitet werden. Parallel können nun auch Optionen für die Konstruktionsweise des Hauses untersucht werden. In der darauf aufbauenden dritten Synthese könnte der Prozess bereits zu einer umfassenderen, einzigen planerischen Lösung – einer Art „Entwurf“ führen. In Phase 4 schließt dann ein vertiefter Faktencheck zu bestimmten Fragestellungen an, in dem der „Entwurf“ nochmals weiter vertieft betrachtet und auch modifiziert werden kann. Auch wenn Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in allen Phasen zentrale Themen sein müssen, bietet es sich an in bzw. vor Phase 4 Themen wie Kosten, Ökobilanzierungen /-bewertungen auf der Grundlage des Entwurfs aus der Entwicklungsphase 3 sehr genau zu betrachten, so dass in Projektphase 4 nochmals planerische Reaktionen dazu erfolgen können. Parallel werden in Projektphase 4 Lösungen für die Fassaden gesucht.
REAL folgte im Realisierungswettbewerb auf die Veröffentlichung der Auslobung die Bearbeitungsphase des Wettbewerbes, in die wie üblich eine Rückfragephase mit integriert war. Nach Abgabe der Beiträge erfolgten die Vorprüfung und Jurierung in zwei Phasen mit einer öffentlichen, zweiten Jurysitzung als Abschluss. Da eine außerordentliche Überarbeitung im Anschluss notwendig war, kam es zu einer nicht vorgesehenen Post-Phase mit abschließender Projektauswahl durch die Genossenschaft – ohne Beteiligung der Jury.
FIKTIV folgen die Struktur und der Zeitplan der Aufteilung in 4 Projektphasen. Ausgehend von den Erfahrungen aus dem OP-OD-Pilotprojekt metso`metso werden für SAN RIEMO FIKTIV bereits die entsprechenden Erkenntnisse verwertet. Der Start wird durch einen Zieleworkshop und eine Übungseinheit markiert und das Ende durch einen abschliessenden Workshop.
Der REALE Ablaufplan für den Wettbewerb von San Riemo einschliesslich der Überarbeitungsphase ist hier dargestellt:
Der FIKTIVE Ablaufplan für den Planungsprozess von San Riemo ist hier dargestellt:
Das REALE Planungskollektiv – so man es überhaupt Kollektiv nennen möchte – ergibt sich daraus, wenn man alle Teilnehmer*innen und Beteiligte des Wettbewerbes zusammennehmen würde. Bei SAN RIEMO würde das dann 292 Personen umfassen. Die Angaben beziehen sich auf die Nennungen von Verfasser*innen, Mitarbeiter*innen und Fachplaner*innen in den Verfassererklärungen der Teilnehmenden. Diese Personenanzahl zeigt, wie hoch der Personaleinsatz in einem offenen Wettbewerb mit seinen sehr niedrigen Teilnahmehürden für gewöhnlich ist. Alle weiteren Personen waren Teil des Preisgerichtes und wurden je nach Rolle in stimmberechtigter, stellvertretender aber sprechender und/oder beratender Funktion tätig. Für das Büro, welches die Verfahrensbetreuung und die Vorprüfung übernahm, wurde eine Personenanzahl von drei angenommen.
Ein FIKTIVES Kollektiv für ein Bauvorhaben wie SAN RIEMO sollte in seiner Gesamtgröße ca. 60 Personen umfassen. Da das Baugrundstück gemeinsam mit zwei weiteren Genossenschaften gemeinsam beplant wurde, wäre insbesondere eine Einbindung dieser als Nachbar*innen von großer Bedeutung, ebenso wie auch der Bewohner*innen der ans Grundstück grenzenden Bebauung der kommunalen Trägerin Münchner Wohnen (vormals Gewofag). Zudem existiert für die Messestadt München-Riem ein Gestaltungsbeirat. Die Abstimmungen im Zuge der realen Planung SAN RIEMO waren vergleichsweise und vielleicht auch von beiden Seiten unnötig konfrontativ, weswegen eine kooperative Einbindung von Mitgliedern des Beirates in den fiktiven OP-OD Prozess sehr wichtig erscheint, evtl. aber an administrativen Hürden scheitern könnte.
Eine Einbindung der eigentlichen Genehmigungsbehörde der LH München nimmt bei SAN RIEMO fiktiv eine eher untergeordnete Rolle ein, da ein sehr präziser Bebauungsplan vorlag, der wenig städtebauliche Spielräume offen läßt. Im Falle der experimentellen Wohnform Nukleuswohnen bietet sich aber eine Einbindung der Stelle für Wohnraumförderung an. Daher sind für die Vertreter*innen öffentlicher Belange bis zu vier Positionen vorgesehen, die aber auch sehr punktuell an den Prozess angeschlossen sein könnten.
Ausgehend vom FIKTIVEN Planungskollektiv wird die Gruppe der Entwickler*innen wie in der nebenstehenden Grafik gebildet. Die Empfehlungen aus den Expert*innen-Interviews im Pilotprojekt metso`metso haben aufgezeigt, dass die Rolle einer Designkritiker*in eingeführt werden sollte. Zu bestimmten Zeitpunkten im Planungsprozess kann sie als nicht selbst im Prozess mit entwerfende Person die Dynamik der fachlichen Impulse einordnen, auf offene Fragen im Prozess hinweisen, das Innovationspotential der Lösungen bewerten und so die Moderation entlasten. Die Moderation wird damit stärker von fachlichen Themen entbunden und rückt wieder mehr in eine rein moderierende, strukturierende oder auch Konflikte steuernde Rolle. Die Designkritiker*in wird in diesem Fall von der Bauherr*in explizit für das Projekt angefragt und verfügt über eine besondere fachliche und kommunikative Eignung. Sie hat damit tendenziell eine gewisse Nähe zur Bauherr*in und ihren Ambitionen. Die ebenfalls zusätzlich eingeführte Rolle einer Dateiverwalter*in ermöglicht eine bessere zeichnerische Zusammenführung der Ergebnisse und eine bessere Verwaltung der Schnittstellen.
REAL wurde bei SAN RIEMO eine Summe von 183.000,- Euro netto für Preisgelder nach RPW, für Juryhonorare, für die außerordentliche Überarbeitung der drei Preisträger*innen-Projekte und für die weitere Beauftragung der LP 1+2 für alle Planer*innen, also auch der Planer*innen technischer Gewerke ausgegeben. Da es sich um einen offenen Wettbewerb handelte und somit die spätere Anzahl der Teilnehmer*innen nicht bekannt war, konnte und wurde kein Bearbeitungshonorar für die Teilnahme bezahlt. Die Verfahrenssumme bei SAN RIEMO wurde daher ausschliesslich für Preisgelder und für die Honorare der Leistungsphasen 1+2 des später beauftragen Planungsbüros verwendet. 50.000 Euro wurden an die 3 Preisträger*innen und 5 Anerkennungen des Wettbewerbes ausgezahlt. Zudem wurden noch 15.000 Euro für die außerplanmäßige Überarbeitung der Projekte an die drei Preisträger*innen bezahlt. Damit wurden insgesamt 8 Planungsteams honoriert, die anderen 54 Planungsteams haben, wie bei offenen Wettbewerben üblich, kein Honorar erhalten.
FIKTIV erreicht der Planungsprozess mit der Methode OP-OD einen Planstand, der ungefähr etwas mehr als der Mitte der LP 3, bezogen auf die Architekt*innenleistungen entsprechen soll. Daher steht auch eine deutlich höhere Gesamtsumme zur Ausschüttung für Honorare an die Teilnehmer*innen zur Verfügung. Die Honorare für die technischen Fachplaner*innen und die Landschaftsarchitektur wurden entlang der LP 1+2 der HOAI angesetzt und in die Verfahrenssumme eingerechnet. Es werden damit alle geleisteten Arbeiten aller beteiligten Personen, außer der Vertreter*innen der Bauherr*in honoriert – entweder mittels Pauschalen für Ideen oder Tagessätzen (TS) für die Teilnahme an den Entwicklungsphasen. Die Verfahrenssumme wird je nach vorab festgelegtem Verteilungsschlüssel auf die Ideen- und die Entwicklungsphasen aufgeteilt. Mittels des sogenannten Ideenkontingents kann gesteuert werden, wie viele Ideen eingebracht werden können und sollen. Werden weniger Ideen eingebracht als geplant so erhöht sich rückwirkend die Ideenpauschale für die Teilnehmer*innen.
FIKTIV Dabei kann für SAN RIEMO fiktiv für jede eingebrachte Idee eine Pauschale in Höhe von 1.010 Euro netto ausgezahlt werden und für sogenannte Hinweise im Planungsprozess ein Drittel davon, als 337 Euro netto. Obige Skizze geht von einer Ausschöpfung des Ideenpools von 80% aus. Die Entwickler*innen hingegen werden mittels Tagessätzen honoriert. Je nach Profession und Rolle werden ein unterschiedlicher Zeitaufwand und eine unterschiedliche Anzahl von zu vergütenden Tagessätzen vorgesehen. In diesem Modell läge der Tagessatz bei 590 Euro netto. Bei Änderungen im Prozess sind Anpassungen zu empfehlen. Inwiefern das zu Problemen mit dem Gesamtbudget führt oder sich der Tagessatz im schlimmsten Fall nochmals reduziert, hängt sehr von den finanziellen Spielräumen im Projekt ab. Handlungsbedarf sollte aber so früh wie möglich von der Moderation und vor allem der Prozessbegleitung angemeldet werden und Anpassungen nicht rückwirkend, sondern in Abstimmung mit den Beteiligten vorgenommen werden.
Hinweis: Die angefallenen Kosten für die Verfahrensbetreuung und die Vorprüfung (Honorare und Veranstaltungskosten) werden hier nicht berücksichtigt bzw. als neutral gegenüber einem OP-OD-Prozess angesehen.
Hinweise: Die angefallenen Kosten für die Moderation, die Prozessbegleitung und die Präsenzveranstaltungen (Honorare und Veranstaltungskosten) werden hier nicht berücksichtigt bzw. als neutral gegenüber einem Wettbewerb angesehen.
In den prognostizierten Summen sind die kalkulierten Baukosten und entsprechenden Honorarsummen aus dem Jahr 2017 hinterlegt. Inflationsbereinigt bzw. an den Baukostenindex angepasst müsste hier eigentlich noch ein Aufschlag von ca. 47% (Inflation seit 2017) oder 54% (Baukostensteigerung seit 2017) vorgenommen werden. Somit würde die Ideenpauschale auf ca. 1.500 EUR netto und der Tagessatz für Entwickler*innen auf ca. 890 EUR netto in 2024 steigen.
Das Ziel mit der Methode OP-OD 60% der Leistungen der Leistungsphase 3, also der Entwurfsplanung, zu erreichen wurde im Pilotprojekt metso`metso so nicht erreicht. Im Nachgang zum kollektiven Planungsprozess wurde daher auch die volle Leistungsphase 3 nochmals vergütet.