• Die Methode OP-OD eignet sich insbesondere für Planungsaufgaben mittlerer Größe im Hochbau, Städtebau und in der Freiraumplanung. Die Entwicklung der Methode erfolgte ausgehend von spezifischen Erfahrungen der Genossenschaft Kooperative Großstadt eG in ihren eigenen Projekten im genossenschaftlichen, experimentellen Wohnungsbau. Im genossenschaftlichen Bauen liegt aufgrund der direkten Verfügbarkeit der konkreten Nutzer*innenperspektive bereits deutlich vor Planungsbeginn und der grundsätzlichen Erfahrungen mit Beteiligungsprozessen weiterhin ein naheliegendes Anwendungsfeld der Methode. Die Übertragbarkeit auf andere Akteur*innen im Mietwohnungsbau liegt jedoch ebenso nahe. Ein konkretes, aber fiktives Beispiel findet sich unter (Real)Fiktionen. Dort wird die Anwendung der Methode OP-OD für ein Bauvorhaben sogar einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft exemplarisch vorgeführt.

    Der Einsatz der Methode über den Wohnungsbau hinaus ist grundsätzlich denkbar und wünschenswert. Als erstes wären hier öffentliche Bauaufgaben im Bildungs-, Freizeit- und Kultursektor zu nennen. Für besondere Bauaufgaben an der Schnittstelle von städtebaulichen oder quartierspezifischen Fragen und konkreten hochbaulichen Aufgaben bietet sich OP-OD ebenso an. Die Vielzahl der Akteur*innen und auch oftmals widersprüchlichen Interessen in diesem Bereich können so innerhalb eines konkreten Planungsprozesses zusammengeführt werden und eine direkt umsetzbare Lösung erarbeitet werden. Denkbar sind hier etwa Orte und Bauten der Zusammenkunft oder auch bauliche Maßnahmen im Zuge neuer Mobilitätskonzepte.

    Zudem besteht die Hoffnung, dass eine Methode wie OP-OD besonders für Baumaßnahmen im Bestand geeignet ist und schon ab einer sehr geringen baulichen Eingriffstiefe relevant sein kann. Diese könnte bereits bei der Re-Programmierung von Gebäuden und Räumen oder dem Aushandeln neuer oder neu geteilter Nutzungen und daran anknüpfenden baulichen Maßnahmen beginnen. Die Vermutung ist, dass die spezifische Dynamik der Methode OP-OD und ihre Möglichkeiten des parallelen Nachsteuerns einer Aufgabe genau dafür von Vorteil sein können – insbesondere gegenüber klassischen Wettbewerbsverfahren. Zudem benötigt ein OP-OD Prozess deutlich weniger Vorfestlegungen als ein Wettbewerbsverfahren, dessen Auslobung gleichzeitig verbindliche Vergabevorgabe für einen späteren Planungsauftrag ist. In einem Prozess mit der Methode OP-OD können dagegen alle Teilnehmer*innen mit ihren Beiträgen und Ideen an der Fortschreibung der Aufgabenstellung selbst mitwirken. Zudem sind alle fachlichen und sachlichen Perspektiven bereits in diesem Prozess vertreten. Dies kann zu einer höheren Effizienz, aber auch zu einem passgenaueren und damit nachhaltigeren Planungskonzept für den baulichen Bestand führen.

    Zudem sind alle fachlichen und sachlichen Perspektiven bereits in diesem Prozess vertreten. Dies kann zu einer höheren Effizienz, aber auch zu einem passgenaueren und damit nachhaltigeren Planungskonzept für den baulichen Bestand führen. Diese Behauptung gilt es in weiteren Schritte der Methodenanpassung zu evaluieren.